Rehauer Tagblatt, 8.1.2021
Autor Torsten Küneth lässt seinen Kommissar Wunderlich im fünften Fall rund um den Kornberg ermitteln. Das freut nicht nur Fans der Region, sondern auch die Buchhandlungen zwischen Perlenbach und Röslau.
Rehau / Fichtelgebirge - So schnell wie Torsten Küneth ist es vermutlich noch niemandem gelungen, die Sprachgrenze zu erklären, die das Hofer Land vom Fichtelgebirge trennt - er benötigt dazu exakt zwei Sätze:
"Olda Waafn!" : Jahn war aus Rehau.
"Wäi moinst?" : König war aus Schönwald.
Mehr braucht der Rehauer Krimi-Autor nicht, um schon auf der ersten Seite seines jüngsten Buchs klarzumachen, dass der Leser hier ein Stück zweisprachiger Literatur vor sich hat.
"Eisige 7" heißt der Regionalkrimi, der seit Oktober in den Buchläden rund um den Kornberg zu haben ist, und genau in jenem Umkreis spielt seine Handlung. Für Autor Küneth ist es, genauso wie für seinen ermittelnden Kommissar Wunderlich, der fünfte Fall - und gleichzeitig der erste, der sich über die Rehauer Gemeindegrenzen hinauswagt. Das Interesse ist sehr groß, die erste Auflage war schon vor Weihnachten weg (...). Und so freut den Wahl-Weilheimer Küneth, nicht nur seine Leserschaft zu erweitern, sondern vor allem auch mehr Stoff für seine wohlformulierten Ausdrücke der Heimatliebe zu haben.
Im Krimi durchzieht eine Serie von Verbrechen auch Schwarzenbach an der Saale und Kirchenlamitz, Marktleuthen und Wunsiedel, Selb und Schönwald. Für Torsten Küneth ein fürchterlicher Spaß, denn gemäß seines Rehauer Ansatzes dürfen auch hier die jeweiligen Rathaus-Oberhäupter mit seinem fiktiven Kommissar ins Gespräch kommen - zumindest in fantasievollen Alias-Versionen à la "Charly Becker aus Wunsiedel" und Co.
Der Kreis potentieller Fans wächst mit der Erweiterung des literarischen Aktionsradius. So denkt Torsten Küneth schon daran, wie es weitergehen könnte mit seinem Kommissar. "Sagen wir es so: Wenn das Interesse an den Krimis jetzt eingeschlafen wäre, hätte ich nichts mehr nachgelegt. Aber der fünfte Fall jetzt war fast schneller verkauft als der erste - das heißt für mich, dass ich schon noch ein wenig weitermachen will." Und es gibt ja neben eingangs erwähnter Sprachgrenze auch noch, wie gewohnt en passant, viel zu erklären zwischen Perlenbach und Röslau.
Originaltext: Christoph Plass